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Google Display Netzwerk (GDN)

Das Google Display Network (GDN) ist ein riesiges Netzwerk aus Millionen von Websites, Nachrichtenportalen, Blogs, Videos (auf YouTube) und Apps, auf denen Werbetreibende visuelle Anzeigen (wie Banner, Responsive Display Ads, Video Ads) schalten können. Im Gegensatz zum Suchnetzwerk, das auf Nutzer mit aktiver Suchintention abzielt, erreicht das GDN Nutzer während ihres Surfverhaltens auf verschiedenen Websites. Es eignet sich hervorragend für Ziele wie Markenbekanntheit (Brand Awareness), Reichweitensteigerung und Remarketing/Retargeting. Targeting erfolgt nicht primär über Keywords, sondern über Zielgruppen (Demografie, Interessen, Kaufabsichten), Kontexte (Themen, Placements) oder Retargeting-Listen. GDN ist ein wichtiger Bestandteil vieler PPC– und SEA-Strategien, erfordert aber andere Ansätze als reine Suchkampagnen.

Einleitung: Mehr als nur Suche – Die visuelle Seite von Google Ads

Während Suchnetzwerk-Anzeigen darauf abzielen, Nutzer im Moment ihrer aktiven Suche abzufangen, gibt es eine riesige Online-Welt jenseits der Suchergebnisseiten. Nutzer verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Internet mit dem Lesen von Nachrichten, dem Ansehen von Videos, dem Stöbern in Blogs oder der Nutzung von Apps. Genau hier setzt das Google Display Network (GDN) an.

Das GDN ist ein fundamental anderer Kanal als das Suchnetzwerk und eröffnet Werbetreibenden die Möglichkeit, potenzielle Kunden mit visuell ansprechenden Anzeigenformaten zu erreichen, während diese sich mit Inhalten beschäftigen, die sie interessieren. Es ist ein mächtiges Instrument, um Markenbekanntheit aufzubauen, neue Zielgruppen zu erschließen und Nutzer über den gesamten Marketing-Funnel hinweg anzusprechen, insbesondere durch Retargeting.

Doch was genau ist das GDN? Wie unterscheidet es sich vom Suchnetzwerk? Welche Targeting-Möglichkeiten und Anzeigenformate gibt es? Und für welche Marketingziele ist es am besten geeignet? Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in das Google Display Network im Jahr 2025 und erklärt, wie Sie dieses riesige Netzwerk strategisch nutzen können.

Was ist das Google Display Network (GDN)? Definition und Reichweite

Das Google Display Network ist eine Sammlung von über zwei Millionen Websites, Videos und Apps, auf denen Google Ads-Anzeigen geschaltet werden können. Es erreicht laut Google über 90% aller Internetnutzer weltweit. Zum GDN gehören:

  • Google-eigene Properties: Websites wie YouTube, Google Finance, Gmail und Blogger.
  • Partner-Websites und -Apps: Eine riesige Anzahl von Publisher-Websites (Nachrichtenseiten, Blogs, Foren etc.) und mobilen Apps, die über Google AdSense oder Google Ad Manager Werbeflächen zur Verfügung stellen.

Im Kern ermöglicht das GDN Werbetreibenden, Anzeigenplätze auf diesen Websites und Apps zu „kaufen“, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Im Gegensatz zum Suchnetzwerk, wo die Ausrichtung primär über Keywords erfolgt, basiert das Targeting im GDN hauptsächlich auf dem Kontext der Website/App oder den Eigenschaften und Verhaltensweisen der Nutzer.

Wie funktioniert Werbung im GDN? Targeting, Formate, Bidding

Display-Kampagnen funktionieren grundlegend anders als Suchkampagnen:

1. Targeting im GDN: Wen und Wo erreichen?

Da Nutzer im GDN nicht aktiv suchen, ist das Keyword-Targeting (wie im Suchnetzwerk) weniger zentral (obwohl es kontextuelles Keyword-Targeting gibt). Stattdessen stehen andere Methoden im Vordergrund, um die richtige Zielgruppe zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu erreichen. Die wichtigsten Targeting-Möglichkeiten sind:

  • Zielgruppen (Audience Targeting):
    • Demografische Merkmale: Alter, Geschlecht, Elternstatus, Haushaltseinkommen (wo verfügbar).
    • Interessenskategorien (Affinity Audiences): Nutzer mit langfristigen Interessen (z. B. „Sportfans“, „Kochbegeisterte“).
    • Kaufbereite Zielgruppen (In-Market Audiences): Nutzer, die aktiv nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen suchen oder kurz vor einer Kaufentscheidung stehen (z. B. „suchen nach Gebrauchtwagen“, „planen eine Reise nach Italien“).
    • Benutzerdefinierte Zielgruppen (Custom Audiences): Selbst erstellte Zielgruppen basierend auf Interessen (eingegebene Keywords), besuchten URLs oder genutzten Apps.
    • Lebensereignisse (Life Events): Nutzer in bestimmten Lebensphasen (z. B. „Hochzeit“, „Umzug“, „Studienabschluss“).
    • Remarketing (Retargeting): Ansprache von Nutzern, die Ihre Website oder App bereits besucht haben. Dies ist eine der effektivsten Anwendungen des GDN. Siehe Retargeting in Google Ads.
    • Similar Audiences / Lookalike Audiences: Ansprache von Nutzern, die Ihren bestehenden Kunden oder Website-Besuchern ähneln (unterliegt Datenschutzänderungen).
  • Kontext-Targeting (Content Targeting):
    • Themen (Topics): Schaltung von Anzeigen auf Websites und Apps, die sich mit bestimmten Themen befassen (z. B. „Finanzen“, „Gesundheit“, „Automobil“).
    • Placements: Manuelle Auswahl spezifischer Websites, YouTube-Kanäle, YouTube-Videos oder Apps, auf denen die Anzeigen erscheinen sollen.
    • Keywords (Kontextuell): Schaltung von Anzeigen auf Seiten, deren Inhalt zu bestimmten Keywords passt (die Keywords beziehen sich hier auf den Seiteninhalt, nicht auf eine Nutzersuche).

Diese Targeting-Methoden können oft kombiniert werden, um die Zielgruppe weiter zu verfeinern (z. B. kaufbereite Zielgruppe für „SUVs“ nur auf Websites zum Thema „Automobil“).

2. Anzeigenformate im GDN: Visuelle Vielfalt

Das GDN ist primär ein visuelles Netzwerk. Die gängigsten Anzeigenformate sind:

  • Responsive Display Ads (RDAs): Das flexible Standardformat. Werbetreibende laden verschiedene Assets hoch (Bilder, Anzeigentitel, Logos, Videos, Beschreibungen). Google kombiniert diese Assets automatisch, um native Anzeigen zu erstellen, die sich an die verfügbare Werbefläche anpassen. Sie können als Text-, Bild- oder native Anzeige auf Millionen von Placements erscheinen.
  • Hochgeladene Bildanzeigen (Image Ads): Statische Banner in Standardgrößen (z. B. 300×250, 728×90, 160×600) oder HTML5-Anzeigen (animiert/interaktiv), die vom Werbetreibenden selbst erstellt und hochgeladen werden. Bietet volle kreative Kontrolle, aber weniger Flexibilität als RDAs.
  • Gmail Ads: Interaktive Anzeigen, die im „Werbung“- und „Soziale Netzwerke“-Tab von Gmail erscheinen. Nutzer klicken zuerst auf die zusammengeklappte Anzeige, die sich dann zu einer größeren Anzeige (oft wie eine E-Mail) erweitert.
  • (Video Ads): Obwohl Video-Kampagnen ein eigener Kampagnentyp sind, können Videoanzeigen (z. B. Outstream-Videos) auch über Display-Kampagnen im GDN geschaltet werden.

3. Gebotsstrategien im GDN: Fokus auf Sichtbarkeit, Klicks oder Conversions

Da die Ziele von Display-Kampagnen oft anders sind als bei Suchkampagnen, gibt es auch spezifische Gebotsstrategien:

  • Ziel-CPM (Cost-per-Mille / Tausend Impressionen): Bezahlung pro tausend ausgelieferten Impressionen. Oft für Branding-Ziele verwendet.
  • Ziel-vCPM (Viewable Cost-per-Mille): Bezahlung pro tausend sichtbaren Impressionen. Fokus darauf, dass die Anzeige tatsächlich im sichtbaren Bereich des Nutzers war. Dies ist oft die bevorzugte Strategie für Branding.
  • Klicks maximieren (Maximize Clicks): Fokus auf die Generierung von möglichst viel Traffic (Bezahlung pro Klick – CPC).
  • Conversions maximieren / Ziel-CPA / Ziel-ROAS (Smart Bidding): Auch im GDN können Smart Bidding-Strategien eingesetzt werden, um auf Conversions oder Conversion-Wert zu optimieren. Dies erfordert zuverlässiges Conversion-Tracking und funktioniert oft am besten in Kombination mit Remarketing oder sehr präzisem Targeting.

Die Wahl der Gebotsstrategie hängt stark vom Kampagnenziel ab (Branding vs. Performance).

Ziele von Display-Kampagnen: Wofür das GDN nutzen?

Das GDN eignet sich besonders gut für folgende Marketingziele:

  1. Markenbekanntheit steigern (Brand Awareness): Durch die enorme Reichweite und die visuellen Formate können Sie Ihre Marke einem breiten Publikum präsentieren.
  2. Reichweite erhöhen: Erreichen Sie Nutzer, die Sie über das Suchnetzwerk allein nicht erreichen würden.
  3. Produkt- und Markenerwägung fördern: Sprechen Sie Nutzer in früheren Phasen der Customer Journey an, wecken Sie Interesse und informieren Sie über Ihr Angebot.
  4. Remarketing / Retargeting: Sprechen Sie frühere Website-Besucher oder App-Nutzer erneut an, um sie zur Conversion zu bewegen (z. B. Kaufabschluss, erneuter Besuch). Dies ist oft der ROI-stärkste Anwendungsfall für das GDN.
  5. Spezifische Zielgruppen ansprechen: Nutzen Sie die vielfältigen Targeting-Optionen, um Nischen oder demografische Gruppen gezielt zu erreichen.
  6. Nachfrage generieren: Im Gegensatz zur Suche, die bestehende Nachfrage bedient, kann das GDN helfen, neue Nachfrage für Produkte oder Dienstleistungen zu schaffen.

Während direkte Conversions im GDN (insbesondere bei der Ansprache kalter Zielgruppen) oft teurer sind (höherer CPA) als im Suchnetzwerk, spielt es eine entscheidende Rolle im oberen und mittleren Teil des Marketing-Funnels sowie beim Abschluss von Conversions durch Remarketing.

GDN vs. Suchnetzwerk: Ein Vergleich

Merkmal Suchnetzwerk Displaynetzwerk (GDN)
Nutzerintention Aktiv suchend (hohe Intention) Passiv surfend (geringere direkte Intention)
Anzeigenformat Primär Textanzeigen Primär visuell (Banner, Responsive, Video)
Primäres Targeting Keywords Zielgruppen, Kontext, Placements, Remarketing
Reichweite Begrenzt auf Suchanfragen Sehr hoch (Millionen Websites/Apps)
Typische Ziele Leads, Sales, Traffic (hohe Conversion-Rate) Branding, Reichweite, Erwägung, Remarketing
Typische KPIs CTR, CPC, CVR, CPA, ROAS Impressionen, Sichtbarkeit (Viewability), Reichweite, Frequenz, Klicks, Conversions (oft niedriger CVR/höher CPA als Search)
Funnel-Stufe Eher unterer Funnel (Kaufentscheidung) Eher oberer/mittlerer Funnel, Remarketing (unten)

Beide Netzwerke schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich idealerweise in einer umfassenden PPC-Strategie.

Vorteile des Google Display Networks

  • Enorme Reichweite: Potenzielle Ansprache von über 90% der Internetnutzer.
  • Visuelle Ansprache: Möglichkeit, mit Bildern und Videos Emotionen zu wecken und die Marke zu präsentieren.
  • Vielfältige Targeting-Optionen: Sehr granulare Möglichkeiten zur Zielgruppendefinition.
  • Effektives Remarketing: Eines der besten Werkzeuge, um frühere Besucher zurückzugewinnen.
  • Kosteneffizienz (für bestimmte Ziele): CPMs und CPCs können im GDN oft niedriger sein als im Suchnetzwerk (abhängig von Targeting und Wettbewerb), was es für Branding-Ziele attraktiv macht.
  • Nachfragegenerierung: Potenzial, Interesse für neue Produkte/Dienstleistungen zu wecken.

Nachteile und Herausforderungen des GDN

  • Geringere Klickraten (CTR): Da Nutzer nicht aktiv suchen, sind die CTRs im GDN typischerweise deutlich niedriger als im Suchnetzwerk.
  • Geringere Conversion Rates (CVR): Direkte Conversions sind oft seltener und teurer (höherer CPA), insbesondere bei kalten Zielgruppen.
  • „Banner Blindness“: Nutzer haben gelernt, Bannerwerbung oft unbewusst auszublenden.
  • Qualität der Placements: Nicht alle Websites im GDN sind hochwertig. Es besteht die Gefahr, dass Anzeigen auf irrelevanten oder unseriösen Seiten erscheinen (Placement-Ausschlüsse sind wichtig!).
  • Komplexität des Targetings: Die vielen Optionen erfordern eine klare Strategie und sorgfältiges Management.
  • Risiko von Streuverlusten: Bei zu breitem Targeting kann viel Budget für irrelevante Impressionen oder Klicks ausgegeben werden.
  • Messung von Branding-Effekten: Der Erfolg von Awareness-Kampagnen ist oft schwieriger direkt zu messen als bei Performance-Kampagnen.

Optimierung von Display-Kampagnen

Um das Beste aus GDN-Kampagnen herauszuholen, sind folgende Optimierungsmaßnahmen wichtig:

  • Targeting verfeinern: Zielgruppen und Kontexte kontinuierlich analysieren und anpassen. Unrentable Segmente ausschließen.
  • Placement Management: Regelmäßig Placement-Berichte prüfen und unpassende oder schlecht performende Websites/Apps ausschließen. Ggf. gezielt auf Whitelists von gut performenden Placements setzen.
  • Anzeigen-Testing: Verschiedene Bilder, Anzeigentitel, Beschreibungen und Call-to-Actions in Responsive Display Ads testen. Unterschiedliche Bannerformate gegeneinander testen.
  • Gebotsstrategien anpassen: Die passende Gebotsstrategie für das Kampagnenziel wählen und die Zielwerte (z. B. Ziel-CPA) basierend auf der Performance justieren.
  • Frequenzbegrenzung (Frequency Capping): Einstellen, wie oft ein einzelner Nutzer die Anzeige innerhalb eines Zeitraums sehen soll, um „Ad Fatigue“ zu vermeiden.
  • Landing Page Optimierung: Sicherstellen, dass die Landing Page zum visuellen Versprechen der Anzeige passt und eine gute User Experience bietet.
  • Remarketing-Listen segmentieren: Statt einer einzigen Liste verschiedene erstellen (z. B. Warenkorbabbrecher, Besucher bestimmter Produktkategorien) und mit maßgeschneiderten Anzeigen und Geboten ansprechen.

Fazit: Ein unverzichtbares Instrument für Reichweite und Remarketing

Das Google Display Network (GDN) ist weit mehr als nur ein „Add-on“ zu Suchkampagnen. Es ist ein eigenständiges, mächtiges Werbenetzwerk, das einzigartige Möglichkeiten bietet, Zielgruppen visuell anzusprechen, Markenbekanntheit aufzubauen und – ganz entscheidend – Nutzer durch effektives Remarketing zurückzugewinnen und zur Conversion zu führen.

Obwohl die direkte Performance (gemessen an CVR und CPA) oft nicht mit der von Suchkampagnen mithalten kann, ist der strategische Wert des GDN für den Aufbau von Markenpräsenz und die Begleitung von Nutzern durch den gesamten Kaufprozess unbestritten. Eine erfolgreiche Nutzung erfordert ein klares Verständnis der Targeting-Optionen, der Anzeigenformate und der spezifischen Dynamiken dieses Kanals. Mit der richtigen Strategie und kontinuierlicher Optimierung kann das GDN einen signifikanten Beitrag zum Marketingerfolg leisten.

Eine gute externe Ressource für weitere Informationen ist die Übersicht zum Google Displaynetzwerk von Google selbst.