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Vickrey Auktion (Zweitpreisauktion)

Eine Vickrey Auktion ist eine verdeckte Zweitpreisauktion. Der Höchstbietende gewinnt, zahlt aber nur den Preis des zweithöchsten Gebots. Dieses Konzept fördert ehrliche Gebote, da der finale Preis nicht vom eigenen Gebot abhängt.

Der Ökonom William Vickrey entwickelte diese Auktionsform. Er war ein kanadisch-amerikanischer Wissenschaftler. Für seine Idee erhielt er 1996 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Die Vickrey Auktion ist somit eine effiziente Form der Preisermittlung. Sie bietet ein klares Konzept für Bieter und Verkäufer. Die Vickrey-Methode hat Auktionen nachhaltig geprägt.

Wie funktioniert die Vickrey Auktion? Regeln und Ablauf

Der Ablauf einer Vickrey Auktion ist klar und einfach. Die Teilnehmer der Auktion geben ihre Gebote verdeckt ab. Sie kennen die Gebote der anderen Bieter nicht. Dieser Prozess der verdeckten Abgabe sichert die unabhängige Gebotsfindung jedes Bieters. Der Ablauf erfolgt in vier Schritten:

  • Verdeckte Gebotsabgabe: Alle Bieter reichen ihre Gebote gleichzeitig und verdeckt beim Auktionator ein. Kein Teilnehmer weiß, wie viel die anderen Bieter bieten. Jeder Bieter sollte den maximalen Betrag bieten, den er zu zahlen bereit ist.
  • Ermittlung des Höchstbietenden: Der Auktionator öffnet nach Fristablauf alle Gebote. Er identifiziert den Bieter mit dem höchsten Gebot. Dieser Bieter ist der Höchstbietende.
  • Zuschlag an den Höchstbietenden: Der Höchstbietende erhält den Zuschlag für das Auktionsgut. Er hat die Auktion damit gewonnen.
  • Preisermittlung: Der Gewinner zahlt nicht sein eigenes Gebot. Er zahlt den Preis in Höhe des zweithöchsten Gebots. Dieser Betrag ist der finale Kaufpreis. Die Höhe des eigenen Gebots sichert nur den Zuschlag.

Die Rollen sind klar verteilt. Der Verkäufer stellt das Objekt bereit. Die Bieter bieten darauf. Der Auktionator führt die Auktion durch. Das Verfahren stellt ehrliche Gebote sicher, da ein hohes eigenes Gebot nicht den Preis in die Höhe treibt. Der Höchstbietende erhält den Zuschlag, zahlt aber nur die Höhe des zweithöchsten Gebots. Dieses System motiviert jeden Bieter, seinen wahren Wert zu bieten. Dies steigert die Effizienz der Auktion.

Ablauf der Vickrey Auktion mit Geboten und Zuschlag

Vickrey Auktion Beispiel

Ein konkretes Vickrey Auktion Beispiel verdeutlicht das Prinzip. Ein Kunstwerk wird versteigert. Drei Bieter (Bieter A, Bieter B, Bieter C) nehmen teil. Jeder Bieter hat eine andere private Wertschätzung für das Objekt und gibt ein verdecktes Gebot ab.

  • Bieter A schätzt das Objekt auf 85 € und bietet 80 €.
  • Bieter B hat die höchste Wertschätzung von 110 € und bietet 100 €.
  • Bieter C hat eine Wertschätzung von 95 € und bietet 90 €.

Die Gebote werden wie folgt ausgewertet:

  1. Das höchste Gebot von 100 € kommt von Bieter B. Er gewinnt die Auktion.
  2. Das zweithöchste Gebot stammt von Bieter C mit 90 €.
  3. Der zu zahlende Preis für Bieter B beträgt daher 90 €. Dies ist der Betrag des zweithöchsten Gebots.

In diesem Vickrey Auktion Beispiel profitiert Bieter B. Seine Wertschätzung für das Objekts lag bei 110 €. Er zahlt aber nur 90 €. Sein individueller Gewinn (Konsumentenrente) beträgt 20 €. Das Beispiel zeigt, wie die Vickrey Auktion den Gewinn des Höchstbietenden maximiert, wenn er seine wahre Wertschätzung bietet. Im Fall einer Erstpreisauktion wäre der Gewinn von Bieter B null gewesen. Ein Sonderfall tritt ein, wenn zwei Bieter das gleiche Höchstgebot abgeben. Dann wird der Gewinner zufällig ausgelost. Der zu zahlende Preis entspricht der Höhe ihres Gebots.

Vorteile und Nachteile der Vickrey-Auktion

Das Auktionsformats der Vickrey-Auktion bietet Vorteile, hat aber auch Nachteile. Der größte Vorteil für die Bieter ist der starke Anreiz, ihre wahre Wertschätzung zu bieten. Der Gewinner zahlt nur den Preis des zweithöchsten Gebots. Daher muss jeder Bieter nicht befürchten, den Preis durch sein eigenes Gebot zu steigern. Ehrliches Bieten ist die dominante Strategie, daran besteht kein Zweifel.

Die Hauptvorteile:

  • Anreizkompatibilität: Der wichtigste Vorteil ist die Motivation für jeden Bieter, seine ehrliche Zahlungsbereitschaft als Gebot abzugeben. Es gibt keinen strategischen Anreiz, niedriger zu bieten.
  • Minimiertes Risiko der Manipulation: Das Risiko von strategischem Bieten wird stark reduziert. Die Bieter müssen die Gebote der Konkurrenz nicht erraten. Komplexe Taktiken sind nicht notwendig, es gibt keinerlei Notwendigkeit dafür.
  • Einfachheit für Bieter: Das Verfahren ist unkompliziert. Sie müssen nur den Wert des Gutes bestimmen und diesen Betrag bieten. Es gibt keine Zweifel am Vorgehen.

Nachteile dieses Auktionsformats:

  • Anfälligkeit für Kollusion: Ein Nachteil ist das Risiko von Absprachen. Mehrere Bieter könnten sich absprechen, um den finalen Preis durch ein niedriges Gebot künstlich zu senken.
  • Potenziell geringerer Erlös für den Verkäufer: Der Verkäufer erzielt eventuell einen niedrigeren Preis als bei einer Erstpreisauktion. Die Wahl des Auktionsformats kann hier ein strategischer Fehler sein.

Zusammenfassend besteht darin der größte Vorteil der Vickrey-Auktion ihre Effizienz. Sie fördert ehrliche Gebote. Das Risiko der Manipulation ist gering, was zu einem fairen Wettbewerb führt, bei dem jeder Bieter die gleiche Chance hat.

Abgrenzung zu anderen Auktionsformaten

Die Vickrey-Auktion unterscheidet sich grundlegend von anderen Auktionsformaten. Der direkte Vergleich mit der Erstpreisauktion und der Englischen Auktion zeigt die Besonderheiten dieses Auktionsformats. In der Praxis werden Vickrey Auktionen seltener angewendet als Erstpreisauktionen oder offene Auktionen.

Vickrey-Auktion vs. Erstpreisauktion

Der Hauptunterschied zur Erstpreisauktion liegt in der Preisbestimmung. Bei beiden Auktionsformaten geben Bieter ihre Gebote verdeckt ab.

Der Unterschied ist:

  • Bei der Vickrey-Auktion zahlt der Gewinner den Preis des zweithöchsten Gebots.
  • Bei der Erstpreisauktion zahlt der Gewinner sein eigenes, höchstes Gebot.

Dieser Mechanismus führt bei der Erstpreisauktion zu strategischem Bieten. Die Vickrey-Auktion eliminiert diesen Zwang.

Vickrey-Auktion vs. Englische Auktion

Die Englische Auktion ist das bekannteste offene Auktionsformat. Der Vergleich zeigt diese Unterschiede:

  • Gebotsabgabe: Bei der Vickrey-Auktion sind die Gebote verdeckt und einmalig. Bei der Englischen Auktion sind sie offen und werden schrittweise erhöht.
  • Information: Die Englische Auktion bietet volle Transparenz über aktuelle Gebote. Die Vickrey-Auktion erhält eine Informationsasymmetrie aufrecht.

Die Wahl des Auktionsformats beeinflusst das Bieterverhalten und den Erlös stark. Die Vickrey-Auktion hebt sich von anderen Auktionen durch ihren Anreiz zu ehrlichem Bieten ab. Sie unterscheidet sich klar von der Englischen Auktion und der Erstpreisauktion.

Variationen: Kombinatorische und Generalisierte Vickrey-Auktionen

Die klassische Vickrey Auktion wurde in der Praxis weiterentwickelt. Wichtige Variationen sind die kombinatorische Vickrey Auktion und die generalisierte Vickrey Auktion. Diese erweiterten Formen finden in Bereichen Anwendung, in denen Bieter komplexe Gebote abgeben.

Die generalisierte Vickrey Auktion (Generalized Second-Price Auction, GSP) war lange die Basis für Werbeauktionen wie Google Ads. Dabei werden mehrere Werbeplätze gleichzeitig versteigert. Die Bieter geben Gebote für Klicks ab. Der Gewinner des höchsten Platzes zahlt das Gebot des Bieters auf dem zweiten Platz. Dieses Prinzip setzt sich für die folgenden Plätze fort. Moderne Gebotsstrategien haben das Modell verfeinert. Das Auktionsprinzip in Google Ads ist ein gutes Beispiel für die Anwendung in der Praxis.

Die kombinatorische Vickrey Auktion erlaubt Bietern, Gebote auf Paket-Kombinationen abzugeben. Dies ist nützlich, wenn der Wert der Güter voneinander abhängt. Ein Beispiel ist die Vergabe von Mobilfunklizenzen. Ein Unternehmen möchte Lizenzen für benachbarte Regionen zusammen erwerben. Die Bieter können so ihre Präferenzen exakt ausdrücken. Der Mechanismus ermittelt die Zuteilung, die den Gesamtwert maximiert. Unternehmen setzen diese Auktion in strategischen Bereichen ein.

FAQ zur Vickrey Auktion

Was ist der Hauptvorteil einer Vickrey-Auktion?

Der Hauptvorteil einer Vickrey Auktion ist der Anreiz für jeden Bieter, seine wahre Wertschätzung als Gebot abzugeben. Der zu zahlende Preis hängt vom zweithöchsten Gebot ab. Dadurch entfällt das Risiko, durch ein zu hohes eigenes Gebot übermäßig viel zu bezahlen. Dies fördert ein faires und effizientes Bieterverhalten.

Wie unterscheidet sich eine Vickrey-Auktion von einer Erstpreisauktion?

Der Unterschied liegt im zu zahlenden Preis. Bei einer Vickrey Auktion zahlt der Gewinner den Preis des zweithöchsten Gebots. Bei einer Erstpreisauktion zahlt der Gewinner hingegen seinen eigenen, höchsten Gebotspreis. Die Erstpreisauktion führt daher zu strategischem Bieten, während die Vickrey Auktion ehrliche Gebote belohnt.

Wer war William Vickrey?

William Vickrey war ein kanadisch-amerikanischer Ökonom. Er lehrte als Professor an der Columbia University. 1996 erhielt er posthum den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Seine Forschung zur Auktionstheorie legte den Grundstein für die nach ihm benannte Vickrey Auktion und prägte die moderne Wirtschaft.

Wann wird eine Vickrey-Auktion in der Praxis angewendet?

Die Vickrey Auktion und ihre Varianten werden in der Praxis in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Ein bekanntes Beispiel sind Online-Werbeauktionen (z. B. bei Google Ads). Weitere Anwendungsfelder sind Lizenzvergaben, etwa für Mobilfunkfrequenzen. Unternehmen nutzen sie, um strategisches Bieten zu vermeiden und wahre Bewertungen zu ermitteln. Diese Informationen sind für viele Unternehmen von hoher Bedeutung.